Schenk mir etwas oder nicht, es ist völlig egal!

Die Bilder aus Aleppo im Kopf und nicht nur da. Live-Videos von Menschen, die dort gefangen und dem Tode geweiht sind, in Mark und Bein verewigt. Wunden die der Jugoslawienkrieg - und wohl jeder andere Krieg, der die Unmenschlichkeit der Menschheit zu Tage befördert - hinterlassen hat, wieder aufgerissen. Und echt? Wir machen uns Gedanken über Geschenke? Geschenke-Tipps wie heiße Unterwäsche für die Partnerin, bisschen Hightech für den Mann, Champagner für Freunde finden wir aktuell in den Klatschspalten. Klischeekonform. Und völlig egal. Schenke oder nicht. Es ist nebensächlich! Eigentlich nicht der Rede wert.

 

Für mich jedenfalls. Ich wünsche mir, dass meine Lieben da sind. Und mit da meine ich nicht, dass wir nur gemeinsam an einem Ort sind. Nein. Da. Hier. Jetzt. Bei dir. Bei mir. Zusammen halt. Weil wir zusammen sind. Wenn du mir dabei etwas schenken willst als Symbol, das zeigen soll, dass du dir Gedanken über mich und mein Wohlbefinden machst, dann schätze ich deine Geste. Und die Symbolik. Mehr als das Geschenk.

 

Es fühlt sich schlecht an, über Geschenke nachzudenken, während die Beklemmung und Hilflosigkeit und Zerrissenheit einfach nicht zur Seite rücken will. Und es stärkt den Wunsch nach heile Welt. Für dich. Für mich. Für alle. Dieser Wunsch bleibt unerfüllt. Da gibt es nichts dran zu rütteln. Auch in deiner und in meiner Welt gibt es Sorgen. Doch daheim im Wohnzimmer, im Zusammensein - da können wir heil sein. Sorgen aller Art draußen lassen. Wenn auch nur kurz. Dann können wir zusammen heil sein. Da sein.

 

Willst du schenken? Dann mit Herz und mit Dasein. Das ist das Wertvollste, dass man einem anderen Menschen geben kann. Die Aufmerksamkeit, einen Teil der eigenen Zeit miteinander teilen. Und wer mir etwas schenken möchte: Spende für eine Hilfsorganisation. Bitte. Danke.

 

Und unsere Kinder? Die dürfen Kinder sein. So unbeschwert es geht. 

 

Ich wünsche dir und mir und allen ein friedliches Fest. Alles Liebe, Nadine

 

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