
Eigentlich machst du gefühlt alles. Du regelst was auch immer, wenn einer der "Neuen" wieder nicht weiß, wie's geht. Du kennst dich aus, weißt wie's geht, machst alles selber und übernimmst noch die Aufgaben deiner Kollegen und Kolleginnen. Trotzdem kriegst du keine Credits dafür und schon gar kein anerkennendes "Dankeschön". Das war bei deinem letzten Job schon so und jetzt wieder.
Du kannst dich jetzt ungerecht behandelt fühlen oder du ziehst andere Saiten auf. Lieb, hilfsbereit und nett, sind wundervolle Eigenschaften, die du dir bitte nicht abtrainieren solltest. Und nicht nur das. Sie sind Schutzbedürftige. Schütze dich und deine Grenzen, damit deine inneren Mitarbeiter Lieb, Hilfsbereit und Nett nicht kündigen und durch Misstrauisch, Eigenbrödlerisch und Neidisch ersetzt werden. Grenzen setzten lautet die Zauberformel. Und hör um Himmels Willen auf, beleidigt zu sein! Du musst dich nicht ausgenutzt fühlen, wenn du's nicht zulässt und wenn du jemandem die Arbeit abnehmen möchtest, dann mach es, einfach um ihr oder ihm einen Gefallen zu tun oder lass es einfach.
1. Setze Prioritäten
Es hilft, wenn du dich zuerst um deine Arbeit, um deine Termine, um deine Kunden, um deine Bestellungen, um deine Emails usw. kümmerst. Wenn jemand deine Hilfe möchte und du als allwissendes und hilfsbereites Wesen auch helfen willst, dann gib ihr/ihm einen Termin. Ihr seid schneller, wenn du dich dem Anliegen deines Kollegen bzw. deiner Kollegin mit ungeteilter Aufmerksamkeit widmest und deine Vorgehensweise auch zeigst. Vielleicht kann's die werte Kollegin bzw. der werte Kollege beim nächsten Mal selbst.
2. Kenne deinen Aufgabenbereich
Klingt logisch, ist aber nur all zu oft nicht klar definiert und kommuniziert. Sei dir im Klaren darüber, wofür du zuständig bist und welche Aufgaben heute zu erledigen sind. Das gibt dir auch einen Überblick, ob du es unter einen Hut kriegst, deine Arbeit zu schaffen und die zusätzliche.
3. Trau dich
Sie lieben dich nicht mehr oder weniger, weil du ihre Arbeiten erledigst. Und selbst wenn, gehst du zur Arbeit um geliebt zu werden? Sollte dem so sein, wirf bitte dringend einen Blick auf deine Rollenvisionen und Werte.
4. Sei direkt
Du hast keine Zeit? Sag, du hast jetzt keine Zeit und nenne einen Termin. Du kennst dich selbst nicht aus? Sag, du kennst dich nicht aus und falls du den richtigen Ansprechpartner kennst, nenne ihn. Du musst nicht den halben Tag mit Recherche verbringen - für ein Problem, das nicht in deinen Aufgabengebiet fällt. Außer dir ist fad. Dann mach das ruhig.
5. Hör auf, persönlich betroffen zu sein
Dieses Pseudo-Ausgenutzt-Fühlen. Lass es! Weißt du, wieso alle zu dir rennen? Nicht, weil sie faul, unfähig oder gar böse wären. Es ist effektiv. Gratuliere, du bist der geringste Widerstand. Es ist sogar ziemlich ökonomisch, möglichst kräfte-schonend und unkompliziert zu einer Lösung zu kommen. Außer für dich. Für dich ist das blöd, denn das spricht sich rum, dass man dies und jenes an dich übergeben kannt, du machst das dann schon. Das führt dann dazu, dass der- oder diejenige, es halt wirklich nie lernt, selbst zu machen und du grad zulässt, dass du mit Arbeit zugemüllt wirst. Aus deiner Sicht ist das ungünstig, denn die Lorbeeren... Nein, die kriegst du nicht. Bis zur Erntezeit haben sie längst vergessen, wer die Arbeit gemacht hat. Halte dich an diese 5 Punkte und du bist weniger beleidigt und deine Kollegen und Kolleginnen lernen andere Problemlösungsstrategien. Du bist möglicherweise nicht der einzige Mensch auf der Welt, der dieses oder jenes Problem lösen kann ;-)
Habt noch einen schönen Tag!
Comments, Erfahrungen? Bitte gerne!
Kommentar schreiben
George Ghergut (Sonntag, 30 September 2018 22:52)
MAN KANN, AUCH V. DEPPN UND IDIOTEN WAS LERNEN !
Buxbaum (Freitag, 04 November 2022 10:39)
Wenn nur alles so einfach wäre.