Sei leise! Mach' schneller! Gehorche! Schäm dich!

Glaubenssätze aus der Kindheit wirken weiter!

Schon mal gehört? Sei leiser! Mach' schneller! Gehorche! Schäm dich! Macht was mit einem, hm? Sätze aus der eigenen Kindheit manifestieren sich und treiben einen innerlich auch im Erwachsenenalter in mahnendem Tonfall an. Hinter diesen Antreibern stecken klare Botschaften, die du dringend hinterfragen solltest.

Hinter "sei leise" steckt die Botschaft, deine Meinung interessiert hier niemanden. Führt dazu, die eigene Meinung für sich zu behalten, wenn man sich denn überhaupt noch die Mühe macht, sich eine eigene Meinung zu bilden. Wozu denn eigentlich, wenn's keinen interessiert?

 

Beeil' dich, mach schneller - schnell ist gut, langsam ist schlecht. Schade halt, dass keine Zeit für Genuss bleibt und die Aufmerksamkeit oft nicht lange im "Jetzt" weilt und die tollen Momente verpasst werden. Für deine Interessen ist leider keine Zeit.

 

"Folg endlich und gehorche" ist im Erwachsenenalter sicher einer der hinderlichsten Zeigefinger-Antreiber. Oder glaubt jemand, dass stumpfes Folgen und Gehorchen, zur Erfüllung der eigenen Bedürfnisse und Wünsche führt? Dieser Antreiber füttert lediglich das Bedürfnis, es allen recht machen zu wollen. Die Zauberformel für ewiges Unglücklichsein!

 

"Schäm dich" ist der richtig fiese Hund unter den inneren Antreiber. Übersetzt, wenn du für dich einstehst, und womöglich aus der Reihe tanzt, musst du dich schämen. Echt jetzt? Sich schämen, weil man gelernt hat, gut auf sich zu schauen. Schräg aber Tatsache! Als Kind hinterfragt man das Befolgen dieser Anweisungen ja nicht. Fehlt ja grad noch, dass ein "sonst hab ich dich nicht mehr lieb" hinterher geschickt wird. Ohne Schmäh, ist man ja selbst manchmal auch nicht grad geizig mit "komm, mach vorwärts" und "und jetzt keine Diskussion mehr". Macht auch Sinn, dass der Erwachsene (Haha! Jawohl erwachsen!) das letzte Wort mit der Hauptverantwortung für alle damit verbundenen Konsequenzen übernimmt. Trotzdem gilt es, sich im Klaren zu sein, welche Botschaften wir mit unseren Anordnungen mitschicken. 

 

Jede/r Erwachsene, der/die mit solchen Sätzen aufgewachsen ist, soll sich bitte verdeutlichen: Du bist kein Kind mehr! Du bist in der Lage, die Verantwortung für dein Leben zu übernehmen und du musst niemandem mehr gehorchen. Gut, der Gesetzgebung bitte schon!
Ansonsten steht wohl niemand mehr neben uns und versucht uns mit "beeil dich", "sei leise", "gehorche", oder "schäm dich, dich so zu benehmen" halbwegs pünktlich und anständig in die Schule zu bringen. Es gibt also überhaupt keinen Grund, die Botschaften, die sich aus den Antreibern festgesetzt haben selbst heute noch innerlich zu wiederholen! Schluss mit "Hier noch schnell und da noch schnell...", "für meine Meinung interessiert sich eh niemand", "Ich muss es allen recht machen" oder "wie peinlich, wenn ich mich für meine Interessen einsetze"! Ersetze sie durch Erlauber und Bestärker: "Ich kann mir meine Zeit selbst einteilen und den Moment genießen", "Ich handle im Sinne meiner Bedürfnisse und darf das auch!", "Ich darf auf mich achten!" Das unterstützt nebenbei bemerkt die körperliche und mentale Gesundheit!

 

Der einzige Nachteil: Wer die inneren Zeigefinger-Antreiber entschärft, hat keinen "Schuldigen" mehr, wenn etwas mal nicht gelingt. Die Mama, die mit dir geschimpft hat, als du vier warst oder der verständnislose Lehrer, der dich runtergeputzt hat usw. sind dann plötzlich nicht mehr verantwortlich für dein Gelingen oder Scheitern im Erwachsenenalter! Du bist schon groß - die Verantwortung darfst du selber übernehmen und sorgsam mit dir selbst umgehen! Und das kannst du auch!

 

Schau' sie dir an, deine inneren Antreiber und Botschaften, die du vielleicht ganz unbewusst "brav" immer wieder wiederholst und dich daran hältst. Das Blöde dabei ist ja: dein Umfeld hält sich auch daran. Du denkst, deine Meinung ist nix wert. Bingo, keiner fragt dich mehr danach. Du möchtest es allen recht machen. Wow, angenehm - für wen eigentlich? Für dich bestimmt nicht. Immer schnell, schnell. Oje, den Augenblick verpasst. Schämen, wenn etwas daneben geht oder du mal auffällst. Wozu? Hat dich schämen schon jemals weitergebracht?

 

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Schau auf dich. Alles Liebe, Nadine

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