Wer kennt’s? Du bist die Person, die auf alle schaut, überall hilft und im Gegenzug jene, die am schnellsten versetzt, vergessen und mit blöden Ausreden abgespeist wird, wenn du mal Hilfe bräuchtest. Das macht traurig, ist verletzend und kratzt ordentlich am Selbstwert. Wer nicht auf der Hut ist, verfällt nur all zu schnell der inneren Haltung: „Ich bin eh nur der Depp für alle. Nach allem was ich für sie/ihn getan habe, werde ich so ungerecht behandelt. Alle nutzen mich aus! Die sind alle so gemein und böse zu mir!“
Stopp! Höchste Zeit auf Pause zu schalten und innehalten! Du weißt hoffentlich, dass du das ändern kannst.
Eines muss dir halt klar sein: Veränderung bringt unweigerlich Veränderung mit sich! Außerdem findet eine Entwicklung ausschließlich dann statt, wenn du bereit bist, dich selbst zu reflektieren und dich selbst stetig besser kennen lernst. Die „Ich bin der gute Depp und die anderen sind die Bösen“-Einstellung ist leider nicht sehr förderlich. Denn die wenigsten sind ausschließlich böse J Es ist nicht böse gemeint, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Nüchtern betrachtet, ist es sogar ziemlich intelligent und ressourceneffizient, den einfachsten Weg zu wählen. Die Frage ist die: Möchtest du der geringste Widerstand sein? Soll dein Umfeld dich deswegen akzeptieren, weil man mit dir umspringen kann, wie man’s grad braucht? Ich bin mir ziemlich sicher, du hast noch andere liebenswerte Eigenschaften. Stell dir selbst einfach mal die Frage – ok, eigentlich 2 Fragen: Wie möchtest ich mich sehen? Wie soll mich mein Umfeld wahrnehmen?
Wer vom „ausgenutzen Deppen“ zum respektieren Menschen avancieren möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass Beziehungen – egal ob familiärer, freundschaftlicher oder intimer Art – sich dadurch mitverändern. Ob zum Guten oder Schlechten wird sich zeigen. Du hast bestimmt eh ein leises Gefühl dafür, welche Beziehungen dadurch gestärkt und welche geschüttelt oder sogar zerbröselt werden.
Wie auch immer du dich entscheidest: Trainiere dir niemals und unter keinen Umständen eine gesamte Charaktereigenschaft ab. Das gilt übrigens für alle deine Eigenschaften. Alle deine Züge und Fähigkeiten stellen, wenn sie richtig dosiert werden, deine eigene und ganz persönliche Stärke dar!
So ist es beispielsweise großartig, gutmütig und wohlwollend zu sein. Du musst es ja nicht unbedingt bis zur Selbstaufgabe übertreiben. Und hey, du darfst auch dich selbst gutmütig und wohlwollend behandeln! Wie man Stärken aus den eigenen Charaktereigenschaften erkennen und zum Einsatz bringen kann, weiß übrigens dein Coach und ist sicher bereit, mit dir daran zu arbeiten J
Und wenn ich metaphorisch mal so in die Runde blicke, stelle ich fest, dass es auch für die anderen anstrengend ist, mit Menschen umzugehen, die wegen ihrer exzessiven Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft verlernt haben, ihre Meinung zu sagen, für sich selbst einzustehen und egal worum’s geht, beleidigt sind, weil ihre nicht geäußerten Wünsche nicht berücksichtigt wurden.
Mich interessiert, wie ihr das seht: Welche Erfahrungen hast du mit diesem Thema schon gemacht?
Ylichst, dein Mentalcoach Nadine
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